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[måde] MORPH [maschine]
Die Maschine als Heilige Kuh?
Installation/Ausstellung/Performance
Eröffnungsperformance am 13. Juni 2014 im Kraftwerk OttensteinKünstlerisches Konzept und Produktion: Andrea Nagl in Kooperation mit Markus Wintersberger /
Nagl ~ Wintersberger
Choreographie, Performance: Andrea Nagl
Visualisierung: Markus Wintersberger
Musik: Maria Frodl (Violoncello, Singende Säge) , Ilse Riedler (reeds)
“Roter Faden”/Performance: Carla Schuler
Licht, Hausherr: Erich BinderUmfangreiche Bild-Dokumentation der Performance bitte HIER clicken.
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Verbeugung vor dem Lebendigen
Das Projekt [måde] MORPH [maschine] verfolgt in Form einer Ausstellung, Installation und Performance das Ziel, einen sich abzeichnenden Weltenwandel zu imaginieren.
Die Kunstfigur der [måde] MORPH [maschine], die sich tänzerisch auf eine der frühesten Lebensformen bezieht, wird mittels Fotomontagen und Bildinstallationen als Synonym für das Lebendige, als “Naturmaschine” im Kamptal Wasserkraftwerk Ottenstein kreiert.
Visuelle und textliche Assoziationen zum Organischen, Fühlenden und Energetischen – als Gegenpol zum berechenbaren Maschinell-Mechanischen – bilden die Basis des Settings.
Nicht die Maschine soll als “Heilige Kuh” angebetet werden, sondern die Natur als ewig Bestehendes wird in den Mittelpunkt gerückt. Die Natur mit all ihrer Vielfalt, Poesie und Urkraft wird als heilige Matrix gefeiert.
Zur Eröffnung der Ausstellung findet eine live Performance (Tanz, live Musik, Videoprojektionen) im Sinne einer Führung / Stationentheater durch das Kraftwerk statt. Performerin, Musikerinnen und bewegte Bildwelten schwingen in einem gemeinsamen Atem..
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Lageplan – Ablauf der Performance:
1 Info Center: Ausstellung. Die Made im Lauf der Jahreszeiten in verschiedenen Naturkontexten rund um Ottenstein im Waldviertel. Sie atmet und frisst bei jedem Wetter, im Laub, im Fels, im Wasser, im Wald, im Acker und im Schlamm.Fotos: Nagl~ Wintersberger 2 Modell: Kraftwerk. Der Bau des Kraftwerks Ottenstein in den 50ger Jahren, der Marsch der Blasmusik treibt zur Arbeit, die Niederösterreichische Landeshymne vereint. Das Modell in feinster Kleinstarbeit, jede Seilwinde eingebaut, die manuelle Präzesionsarbeit der Wirtschaftswunderzeit. 3 Aquarium: Wasser. Zwischenstation, ein Relikt der Privatheit, das Element Wasser im Kleinen gespiegelt, der rote Faden wird weitergesponnen. 4 Halle: Transformation. Vertreibung aus dem Paradies, aus dem Natürlich-Kreatürlichen ins Maschinelle-Artifizielle-Künstliche. Die Made im Rindenmulch, sie lebt, sie atmet, sie bewegt sich, sie wird lebendiger und größer, sie beginnt ihre evolutionäre Transformation, kommt ins "Tönnchenstadium", wird hart und steif, dann beginnt sich das Innere zu verflüssigen, sie schmilzt, sie wankt, sie zerfließt. Und es schlüpft das gehetzte Arbeitstier Mensch im Neoliberalen Zeitalter. Der "Mensch", degradiert zum maschinenähnlichen Objekt, zum bloßen Funktionalismus, im Alltagstrott der auf rein monetäre Wertschöpfung ausgerichteten Arbeitswelt begeisterungslos und sinnentleert, Sisyphos-gleich ums Überleben kämpfend. Und immer schön lächeln und hoch den Daumen! Aber es gibt auch jene, die nicht mitspielen, die ausbrechen, routiniert werden sie von einer inhärenten Systemlogik entsorgt, in die Unsichtbarkeit gekehrt. 5. Freifläche: Zwischenspiel. Die Mensch-Made verstrickt sich in den roten Faden, jeder Ausstieg aus einem Feld (System) bedeutet den Einstieg in ein neues, dennoch ist hier mehr Luft zum Atmen, der Maschinenlärm betäubt nicht mehr, der Rückzug in die Natur scheint möglich... 6. Tosbecken: Schiff. Ein poetischer Moment im Wahnsinn des Alltags. Es gibt noch Raum für Harmonie und Schönheit. 7. Mauer Inneres: Reliquie. Die Made als Synonym für das Lebendige, die Natur, das Leben an sich als Reliquie im Inneren der dicken Betonmauern. Die Härte und Widerstandskraft der Staumauer trifft auf das weiche, zerbrechliche, feine, hypersensible Wesen. Der Gang wird einerseits bespielt mit Projektionen der Naturaufnahmen mit der Kunstfigur der Made im Lauf der Jahreszeiten, die durch die Mensch-Made, die sich in diese Katakomben zurückgezogen hat, belebt werden, und anderseits, im hintersten Winkel, mit Aufnahmen mikroskopisch vergrößerter echter Maden, als Stellvertreter der lebendigen Natur und Auf- bzw. Einlösung des Titels [måde] MORPH [maschine].
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Installation und Ausstellung bis 30. September 2014 im Besucherzentrum des Kraftwerks Ottenstein.
Die Öffnungszeiten orientieren sich an den offiziellen Besuchszeiten des Kraftwerks Ottenstein.
Eintritt frei
Fotos Ausstellung und Research siehe [måde] MORPH [maschine]
Eröffnung Video (Sollte das Video nicht sichtbar sein, bitte hier clicken!):
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www.naglandrea.com
http://www.medienwerkstatt006.atEin Projekt des Viertelfestival NÖ – Waldviertel 2014
www.viertelfestival-noe.at.
Fotos Performance/Generalprobe: Fabian Valka
Videostills Performance/Generalprobe: Nagl~ Wintersberger.
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