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Ich erinnre mich, ich kann mich nicht erinnern
part II: FamilienausflugFotoserie, Juli 2015, Hohe Tauern (Ost-Tirol)
Ein Schnittfenster. Ein Ausschnitt. Ich erschneide mir in die Wirklichkeit meine Erinnerung. Ein Papier. Die mir nicht mehr zugängliche fotographisch-analoge Erinnerung als Rekonstruktion. Die Reanimation hinterlässt ihre Spur als Verdoppelung und Spiegelung.
Alte analoge Papierbilder aus meiner Kindheit – von mir und meinen Eltern – dienen als Schablone, als Matrix, die in die Bergewelt eingewoben wird. Statt die Figuren digital via Photoshop in die digitalen Urlaubsbilder zu mappen, werden aus Papierbildern ausgeschnittene Personen in die Landschaft gestellt und wiederum digital abfotographiert. Die Größenverhältnisse stimmen nicht. Die Personen sind nur zweidimensional und doch realer als digital. Sie sind manifest und körperlich vor Ort. Sie folgen ihren eigenen Spuren aus vergangenen Zeiten und hinterlassen neue Abdrücke in der Geschichte. Sie laden Felsritzen und Eisklüfte, Blumenwiesen und Moränenhalden auratische auf.
Sie spielen mit der heilen Welt der intakten Familie und der glücklichen Kindheit, als das Leben noch unendlich schien.Umfangreichere Fotodokumentatio auf flickr
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© Andrea Nagl 2015
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