Faltenspiegel
Fotoserie, Bildinszenierung Hohe Tauern, Gosaukamm, Kanaltal 2017
Nagl ~ Wintersberger
Fotoserie auf flickr
Die Figur faltet sich skulptural ins Gebirge, wirft den Faltenwurf der Alpen zurück, wie verschiedene Druckkräfte, die die Topographie des Geländes bestimmen, metamorphost sie sich als Verfaltung in die Landschaft.
Die allgemeine Orientierung einer gefalteten Fläche, die durch einen Faltenzug beeinflusst wurde, wird durch den Faltenspiegel (enveloping surface) bestimmt. Dies ist eine gedachte Fläche, die tangential zu den Scharnieren der meisten oder aller Falten ist. Der Faltenspiegel definiert die Begrenzungen der Falten und verbindet die Geometrie von kleinen- mit grossräumigen Falten in Gebieten mit vielen kleinen Falten. Wo durch starke kleinmassstäbliche Verfaltung die generelle Orientierung der Schichtung unkenntlich ist, wird diese durch den Faltenspiegel erkennbar (z.B. in einem eng gefalteten Schenkel). Welche Falten vom Faltenspiegel berührt werden, hängt vom Massstab der Betrachtung ab. Zitat link
Die Figur des Faltenspiegels spiegelt die Bergwelt zurück und ist zugleich Subjekt und Objekt der Erkenntnis und ein Spiegelbild der erkannten Wirklichkeit (Abbildtheorie).
Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin (1. Kor. 13,12).
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Andrea Nagl © 2017
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